Entstehung Buggy

Hier fassen wir für Dich mehr oder weniger kurz zusammen, wie der Buggy entstanden ist.

Der Anfang
Entstanden sind die ersten Ideen zum Buggy im Jahr 2012. Damals hatten wir einen 500 ccm Motorradmotor zur Verfügung und wollten etwas Cooles damit bauen. Diese Idee ist immer mehr gewachsen, bis der Plan stand, einen Buggy mit Einzelradaufhängung zu bauen.
Dafür war uns der Motorradmotor aufgrund des fehlenden Differentials nicht mehr ausreichend, wieso ein Automotor hersollte (auch wegen einem Rückwärtsgang). Der aufgestellte Plan sah vor, einen Rahmen zu schweißen und die Vorderachse eines Autos als Hinterachse des Buggys einzusetzen.
Durch Recherche stießen wir auf den Suzuki Alto, wessen Motor für serienmäßig hergestellte Buggy eingesetzt wird. Auf dem Bild unterhalb ist dieses wunderschöne Auto sehen. Verbaut ist ein Vierzylindermotor mit 993 ccm und 52 PS in Kombination mit einem Fünfganggetriebe.

Die Grundbasis des Buggy sind zwei Suzuki Altos.
Suzuki Alto als Basis für den Buggy

Dabei ist zu erwähnen, dass das gezeigte Fahrzeug das Zweite gekaufte war. Grund hierfür war, dass wir in unserem Übermut alle Kabel der Motorsteuerung durchtrennt haben. Schnell mussten wir feststellen, dass (trotz vorhandenem Schaltplan) es die Arbeit nicht wert war, alle Kabel ihrer Funktion entsprechend wieder zusammenzufügen. Außerdem waren sowieso noch weitere Teile des Autos nötig, wie z.B. die Radnaben der Vorderachse, um diese am Buggy einzusetzen (am Buggy werden davon vier Stück benötigt).

Bau des Rahmens
Parallel dazu liefen die Arbeiten am Gestell des Buggy. Gebaut ist der Rahmen aus Stahlrohren unterschiedlichen Durchmessers, welche wir mit Hilfe einer Hydraulischen Biegemaschine in Form gebracht und anschließend geschweißt haben.
Erste Dimensionen des Buggys haben wir ermittelt, indem wir die zukünftigen Sitze auf den Hallenboden gestellt und mit Kreide die Abmessungen skizziert haben. Danach wurden auch schon die ersten Rohre gebogen, zumindest versucht zu biegen. Am Anfang ist viel Ausschuss entstanden, nach einer Zeit hatten wir aber den Dreh raus. Für enge Biegeradien, wie an den Achsschenkeln, wurde das Rohr mit Sand gefüllt und vor dem Biegen gleichmäßig mit dem Schweißbrenner erwärmt. Nach einiger Zeit ist somit ein vorzeigbares Ergebnis entstanden, wie auf dem Bild zu erkennen.

Geschweißtes Grundgestell des Buggys aus gebogenen Stahlrohren.
Grundgestell des Buggys

Für die Anpassung des Gestells wurde zudem, wie zu erkennen, der Motor an dem Grundrahmen fixiert. Zudem wurden die vier Radnaben der beiden Autos im dem Zuge komplett überholt. Also gesandstrahlt, lackiert und neue Lager eingebaut. Danach konnten sie am Buggy montiert werden, allerdings mussten die vorderen Radnaben hierfür speziell angepasst werden. Grund hierfür war, dass die Radnabe, nicht wie bei dem Spenderfahrzeug, durch ein Federbein in Position gehalten wird. Sie ist nun direkt über ein Gelenk mit dem Achsschenkel verbunden.
Weiterhin wurden alle vier Stoßdämper verbaut, damit der Buggy das erste Mal auf eigenen Rädern stehen konnte, wie auf dem untenstehenden Bild zu erkennen. Ab diesem Zeitpunkt konnte man das Gestell auch endlich aus bzw. in die Werkstatt schieben.

Der Grundrahmen des Buggys ist fertiggestellt, sodass dieser auf eigenen Rändern stehen kann.
Der Buggy steht auf eigenen Rädern

Hierbei ist zu sagen, dass sowohl die Aufnahmen der Stoßdämper im Frontbereich (aufgrund des Einbaus von stärkeren Dämpfern) sowie die Aufnahmen im Heckbereich (aufgrund einer ungünstigen Konstruktion) später noch einmal geändert wurden.
Im nächsten Schritt des Bauprozesses wurden die Sitze, der Boden aus Aluminium-Riffelblech, die Pedale inkl. Bremskraftverstärker, das Lenkrad mit Lenkgetriebe und das Schaltgestänge eingebaut. Somit waren schon fast alle Komponenten vorhanden, um mit dem Buggy eine erste Probefahrt zu machen.

Durch die Sitze, den Boden, die Pedale und die Lenkung ist der Buggy theoretisch fahrbar
Fast fahrbereiter Buggy

Ganz fahrbereit war der Buggy allerdings noch nicht, da u.a. noch die Bremsleitungen, der Benzintank, die Bowdenzüge für Gas und Kupplung und die Elektrik fehlten. Parallel zu diesen Arbeiten musste auch noch der Rahmen fertiggestellt werden. Schließlich soll man ja bei einem möglichen Überschlag mit dem Buggy geschützt sein.

Überrollbügel für den Buggy schweißen

Wie oft dem Foto zu sehen liegt auch schon der Kühler des Motors zum Einbau in das Buggygestell bereit. Nachdem alle notwendigen Schritte für eine Probefahrt abgearbeitet und die Elektrik provisorisch verstaut wurde, konnte eine erste Probefahrt mit dem Buggy durchgeführt werden.

Bereit für die erste Probefahrt mit dem Buggy Eigenbau.
Bereit für die erste Probefahrt

Bei der ersten Probenfahrt haben wir auch direkt einige Schwachstellen festgestellt, wie z.B. viel zu schwache Stoßdämpfer an der Vorderachse des Buggys. Diese wurden durch stärkere Dämpfer ausgetauscht, allerdings mussten hierfür auch die Achsschenkel noch einmal modifiziert werden.
Allgemein ist zu sagen, dass besonders die vielen Kleinigkeiten enorm viel Zeit gekostet haben, bis alles gepasst und fuktioniert hat, wie es soll. Viele Arbeitsschritte wurden dabei zwei oder drei mal durchgeführt, da es immer wieder etwas zu verbessern gab.

Details
Um den Buggy optisch und technisch noch weiter aufzuwerten, wurden u.a. SCHROTH Gurte, zwei LED-Scheinwerfer und eine LED-Leiste verbaut.
Außerdem sah der Buggy mit den kleinen Reifen einfach nicht gut aus. Als Reifen haben wir uns daher für große Quadreifen entschieden. Da es keine geeigneten Felgen für die Reifen mit passendem Lochkreis gab, haben wir uns Felgen selbstgebaut. Hierfür haben wir vier Stahlfelgen gekauft und diese, auf Vorder- und Hinterachse angepasst, verbreitet. Den Stern der Felge haben wir wasserstrahlschneiden lassen und an die übrige Felge geschweißt. Abschließend wurden die vier fertigen Felgen noch schwarz pulverbeschichtet.
Ich denke, dass Ergebnis dieser Arbeitsschritte kann sich sehen lassen.

Wasserstrahlgeschnittene Felgen für größere Reifen.

Nicht zu sehen auf dem Foto, dass noch eine Auspuffanlage gebaut wurde, da der Buggy ohne Auspuff doch etwas laut war. Für den Endrohr haben wir ein großes Stahlrohr verwendet, in welches gelochte Stahlronden eingeschweißt wurden.

Da beim Fahren mit den Buggy doch einiges an Dreck spritzt, sollen noch Schutzbleche verbaut werden. Bevor der Rahmen abschließend durch eine Lackierung vor Rost geschützt wird, sind einige Schweißnähte noch zu schleifen. Problematisch ist außerdem aktuell die Übersetzung des Getriebes. Durch die großen Reifen, für welche die Getriebeübersetzung nicht geeignet ist, sind die Gänge zu lang übersetzt. Somit kommt es vor allem beim Anfahren am Berg zu Schwierigkeiten.

Zusammenfassung
Alles in Allem hat der Bau des Buggy sehr viel Zeit und auch Geld verschlungen. Angefangen haben wir mit dem Bau bei Nichts. Als Grundlagen dienten zwei Spenderfahrzeuge, aus welchen wir den Motor mit Getriebe, die vier Radnaben und diverse Kleinteile übernommen haben. Der Rahmen wurde komplett selbstgebaut und alle zum Fahren notwendigen Funktionen wurden mühevoll umgesetzt. Obwohl der Buggy äußerlich fertig aussieht, ist noch der letzte technische Feinschliff zu erledigen. Abschließend lässt sich sagen, dass der Bau zwar einiges an Mühe gekostet hat, jedoch der Wissenszuwachs durch das Selbermachen einfach immens war/ist.


Natürlich ist dieser Beitrag über den Bau des Buggy keineswegs vollständig. Viele kleine Details, die hier gar nicht angesprochen wurden, haben unglaublich viel Zeit bei dem Bau verschlungen.
Über Fragen oder Anregungen von Euch freuen wir uns sehr, um den Artikel immer weiter zu verbessern. Die Hinweise versuchen wir bestmöglich einzuarbeiten. Weiterhin werden wir die Fertigstellung des Buggys in weiteren (detaillierteren) Beiträgen mit vielen Bildern verfassen.

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